„Staging Performance: Live Art in Curatorial Practice Today“ war ein offenes Panel, das auf der Kunstmesse STAGE Bregenz 2025 stattfand. In der einstündigen Diskussion wurden Themen wie Performativität, kuratorische Herausforderungen von Performancekunst im öffentlichen Raum und bei öffentlichen Veranstaltungen kontextualisiert und deren Auswirkungen diskutiert.
Die Sprecher*innen begannen mit dem Versuch, Performancekunst mit ihren eigenen Worten zu definieren. Performancekunst als Konfrontation mit dem Unbekannten, als soziales Zusammenkommen – aber auch Performativität im Allgemeinen spricht über die Zeitlichkeit des Lebens, als etwas, das erst noch werden muss, etwas, das den Alltag unterbricht, eine Aktivierung, eine Konfrontation... Ihre Wurzeln hat die Performancekunst in Avantgarde-Bewegungen wie Dada und Fluxus und bringt damit auch einen Wandel im Rahmen ihrer Wahrnehmung mit sich. In dieser Tradition kann sie auch als Infragestellung klassischer Kunstformen verstanden werden.
Theatralität und Performativität können auch ausserhalb spezifisch vorcodierter Räume stattfinden, etwa an Orten im öffentlichen Raum. Sie steht inhärent im Gegensatz zu kapitalisierten Objekten – zwar weiterhin konsumierbar, doch lebt sie nach der Aufführung nur noch in unserer Erinnerung fort. Potenzielle Bilder bleiben stets Ableitungen des eigentlichen Ereignisses – niemals wird es möglich sein, dasselbe ein zweites Mal auf exakt gleiche Weise zu erleben, da Publikum und Umstände sich stets verändern.
Die Kommodifizierung von Performancekunst ist daher schwer zu realisieren – oder gar eine Illusion. In gewisser Weise hat die Performancekunst den Kunstmarkt betreten und wird dies auch weiterhin tun. Doch wie lässt sich die Erfahrung des Publikums, unsere Wahrnehmung des Ereignisses, verpacken, erinnern, bewahren oder gar mitnehmen? Die Performance als Werk und ihr Wesen bleiben verborgen und zeigen sich nur im Moment der Aufführung.
Die Dokumentation eines Live-Events konfrontiert uns daher nur mit der Unzulänglichkeit heutiger Technologien. Kuratorische Herausforderungen gehen über das eigentliche Event hinaus – sie betreffen auch dessen Nachwirkungen. Die Dichotomie zwischen einer Performance, die live/lebendig und aufgezeichnet/tot ist, ist eine Falle, der wir entgehen müssen. Der Diskurs findet im Dazwischen statt und muss ebenso berücksichtigt werden – genauso wie das Sehen von Schönheit im Intuitiven, im noch Unentdeckten.
Wie können wir Räume halten? Wie kann Performancekunst zugänglicher werden? Dringlicher? Wie können wir Aufmerksamkeit gewinnen? Wie können wir alles so arrangieren, dass die Menschen sich wirklich mit dem Werk verbinden? Wie können wir mit möglichem Scheitern umgehen? Wie können wir verspielt und agil bleiben? Wie stellen wir Authentizität und Teilhabe sicher?
Sprecher*innen:
Marlene Schenk (Kuratorin und Direktorin des Kunstvereins Friedrichshafen)
Lukas Weithas (kuratierte DOCK20 life (Performanceformat) / visueller und Performancekünstler aus Bregenz)
Camille Regli (unabhängige Kuratorin aus Zürich und Biel/Bienne, Mitgründerin und Co-Direktorin von KRONE COURONNE in Biel-Bienne)
Monica Unser (Kunsthistorikerin und Kuratorin aus Zürich, Assistenzkuratorin am Cabaret Voltaire, Künstlerische Co-Leitung von Perrrformat und Co-Kuratorin von Plattform)
Moderation:
Martina Morger (visuelle und Performancekünstlerin, Künstlerische Co-Leiterin von Perrrformat)
Staging Performance: Live Art in Curatorial Practice Today, 2025, photo by Rene Giesinger / Cats and Lion © STAGE Bregenz
Staging Performance: Live Art in Curatorial Practice Today, 2025, photo by Rene Giesinger / Cats and Lion © STAGE Bregenz
Staging Performance: Live Art in Curatorial Practice Today, 2025, photo by Rene Giesinger / Cats and Lion © STAGE Bregenz
STAGE Bregenz
DOCK 20
Kulturverein Friedrichshafen
„Staging Performance: Live Art in Curatorial Practice Today“ war ein offenes Panel, das auf der Kunstmesse STAGE Bregenz 2025 stattfand. In der einstündigen Diskussion wurden Themen wie Performativität, kuratorische Herausforderungen von Performancekunst im öffentlichen Raum und bei öffentlichen Veranstaltungen kontextualisiert und deren Auswirkungen diskutiert.
Die Sprecher*innen begannen mit dem Versuch, Performancekunst mit ihren eigenen Worten zu definieren. Performancekunst als Konfrontation mit dem Unbekannten, als soziales Zusammenkommen – aber auch Performativität im Allgemeinen spricht über die Zeitlichkeit des Lebens, als etwas, das erst noch werden muss, etwas, das den Alltag unterbricht, eine Aktivierung, eine Konfrontation... Ihre Wurzeln hat die Performancekunst in Avantgarde-Bewegungen wie Dada und Fluxus und bringt damit auch einen Wandel im Rahmen ihrer Wahrnehmung mit sich. In dieser Tradition kann sie auch als Infragestellung klassischer Kunstformen verstanden werden.
Theatralität und Performativität können auch ausserhalb spezifisch vorcodierter Räume stattfinden, etwa an Orten im öffentlichen Raum. Sie steht inhärent im Gegensatz zu kapitalisierten Objekten – zwar weiterhin konsumierbar, doch lebt sie nach der Aufführung nur noch in unserer Erinnerung fort. Potenzielle Bilder bleiben stets Ableitungen des eigentlichen Ereignisses – niemals wird es möglich sein, dasselbe ein zweites Mal auf exakt gleiche Weise zu erleben, da Publikum und Umstände sich stets verändern.
Die Kommodifizierung von Performancekunst ist daher schwer zu realisieren – oder gar eine Illusion. In gewisser Weise hat die Performancekunst den Kunstmarkt betreten und wird dies auch weiterhin tun. Doch wie lässt sich die Erfahrung des Publikums, unsere Wahrnehmung des Ereignisses, verpacken, erinnern, bewahren oder gar mitnehmen? Die Performance als Werk und ihr Wesen bleiben verborgen und zeigen sich nur im Moment der Aufführung.
Die Dokumentation eines Live-Events konfrontiert uns daher nur mit der Unzulänglichkeit heutiger Technologien. Kuratorische Herausforderungen gehen über das eigentliche Event hinaus – sie betreffen auch dessen Nachwirkungen. Die Dichotomie zwischen einer Performance, die live/lebendig und aufgezeichnet/tot ist, ist eine Falle, der wir entgehen müssen. Der Diskurs findet im Dazwischen statt und muss ebenso berücksichtigt werden – genauso wie das Sehen von Schönheit im Intuitiven, im noch Unentdeckten.
Wie können wir Räume halten? Wie kann Performancekunst zugänglicher werden? Dringlicher? Wie können wir Aufmerksamkeit gewinnen? Wie können wir alles so arrangieren, dass die Menschen sich wirklich mit dem Werk verbinden? Wie können wir mit möglichem Scheitern umgehen? Wie können wir verspielt und agil bleiben? Wie stellen wir Authentizität und Teilhabe sicher?
Sprecher*innen:
Marlene Schenk (Kuratorin und Direktorin des Kunstvereins Friedrichshafen)
Lukas Weithas (kuratierte DOCK20 life (Performanceformat) / visueller und Performancekünstler aus Bregenz)
Camille Regli (unabhängige Kuratorin aus Zürich und Biel/Bienne, Mitgründerin und Co-Direktorin von KRONE COURONNE in Biel-Bienne)
Monica Unser (Kunsthistorikerin und Kuratorin aus Zürich, Assistenzkuratorin am Cabaret Voltaire, Künstlerische Co-Leitung von Perrrformat und Co-Kuratorin von Plattform)
Moderation:
Martina Morger (visuelle und Performancekünstlerin, Künstlerische Co-Leiterin von Perrrformat)
Staging Performance: Live Art in Curatorial Practice Today, 2025, photo by Rene Giesinger / Cats and Lion © STAGE Bregenz
Staging Performance: Live Art in Curatorial Practice Today, 2025, photo by Rene Giesinger / Cats and Lion © STAGE Bregenz
Staging Performance: Live Art in Curatorial Practice Today, 2025, photo by Rene Giesinger / Cats and Lion © STAGE Bregenz
STAGE Bregenz
DOCK 20
Kulturverein Friedrichshafen